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Moontrap: Gefangen in Raum und Zeit

Völlig losgelöst

Moontrap: Gefangen in Raum und Zeit

Infos:
Originaltitel: Moontrap
Produktionsjahr: 1989
Produktionsland: USA
Regie: Robert Dyke

Genre: Science-Fiction
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: ca. 83 Min.

Bei “Moontrap: Gefangen in Raum und Zeit” handelt es sich um eine Low-Budget-Produktion, die in den USA „Direct-to-Video“ erschien. Die beiden Hauptdarsteller des Films dürften den geneigten Science-Fiction- und Horror-Fan geläufig sein. Zum einen wäre da Walter Koenig, der vor allem durch seine Rolle als Pavel Chekov in der Serie “Star Trek” (in Deutschland als “Raumschiff Enterprise” ausgestrahlt) international bekannt wurde. Die zweite Hauptrolle übernimmt Bruce Campbell, der sich im Horrorfilm-Genre in Sam Raimi’s “Evil Dead”-Reihe (Tanz der Teufel), mit seiner Darstellung des Hauptprotagonisten “Ash“” eine Namen machen und sich mittlerweile als waschechter B-Movie-Star etablieren konnte. Der Rest, des in Moontrap vorkommenden Casts, ist bis heute weitestgehend unbekannt geblieben. Um den Film in Deutschland etwas mehr Aufschwung zu verleihen, und weil Direct-to-Video-Veröffentlichungen hierzulande einen eher schlechten Ruf genossen, entschied man sich dazu, einige wenige Kopien des Films, auch in die Kinos zu bringen, welche überraschend Erfolgreich liefen. Vielleicht haben wir es auch diesem Umstand zu verdanken, dass wir, anders als der Rest der Welt, eine eigene Schnittversion von Moontrap bekommen haben. Hartnäckig hält sich das Gerücht, die deutsche Version sei zensiert worden, was allerdings nicht ganz zutrifft. Zwar fehlt ein Gespräch zwischen Jason und seinem Sohn, in dem auch Jason’s Exfrau erwähnt wird (in der dt. Fassung erfährt der Zuschauer nichts davon, dass Jason verheiratet war und einen Sohn hat), dafür wurde der in Deutschland erschienenen Fassung einige Alternativszenen spendiert (wer genaueres darüber erfahren will, kann sich hier erkundigen). Aber egal, welche Schnittfassung man nun sieht, die Geschichte, die in Moontrap erzählt wird, klingt auf jeden Fall nicht ganz so abgedroschen, wie in den meisten B-Movies.

Eigentlich sollte es eine ganz gewöhnliche, routinemäßige Mission werden. Die beiden Astronauten Jason Grant (Walter Koenig) und Ray Tanner (Bruce Campbell) sind im einem Space Shuttle unterwegs um sich um einen Satelliten zu kümmern. Auf den Weg dorthin erfassen die Sensoren ihres Schiffs das Wrack eines anderen riesigen und halb zerstörten Raumschiffes. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffe, verlässt Jason in einem Raumanzug das Shuttle und schwebt hinüber zu dem Trümmerfeld. Da die geplante Mission trotzdem fortgesetzt werden muss, hat er nur sehr wenig Zeit und so beschließt er einen sonderbaren Behälter, der gewissen Ähnlichkeit mit einem großen Football hat, mit zurück zur Erde zu nehmen. Unmittelbar vor seiner Rückkehr zum Space Shuttle entdeckt er überraschenderweise die sterblichen Überreste eines Menschen, die ebenfalls mit eingepackt werden. Auf der Erde zurück stellt sich heraus, dass sowohl die Leiche, als auch das seltsame Objekt, ein alter von 14.000 Jahren aufweisen. Als Startplatz des “prähistorischen” Raumschiffes wird eine Stelle auf dem Mond ermittelt zu der Jason und Ray eine Aufklärungsmission starten wollen. Ein Staatsvertreten lehnt dies zuerst jedoch ab, da die Finanzierung für so eine Unternehmung zu hoch sei. Doch schon kurz darauf entpuppt sich der außerirdische Behälter als Zentraleinheit eines Killerroboters, der in der Basis kurzzeitig für Unruhe sorgt, nachdem er sich selbst aus Teilen der Laboreinrichtung und der Leiche, einen neuen Körper gebaut hat. Jason gelingt es schließlich die Maschine zu zerstören und so bekommen er und Ray grünes Licht und erhalten den Auftrag zum Mond zu reisen…

Was sich im ersten Moment relativ spannend und interessant anhört, kann leider im fertigen Endprodukt nicht vollkommen überzeugen. Bei “Moontrap” handelt es sich, wie schon erwähnt, um eine Low-Budget-Produktion, und so wirken einige der Effektszenen auch dementsprechend. In Anbetracht der gegebenen Mittel hält sich das Ganze aber trotzdem noch im akzeptablen Rahmen und einige Locations auf dem Mond wirken sogar richtig ansehnlich. Der Film krankt vielmehr an seiner kurzen Laufzeit, die, inklusive Abspann, nicht einmal anderthalb Stunden beträgt. So wird die Handlung im Eiltempo abgearbeitet und Szenen, in denen man die beiden Hauptcharaktere etwas näher hätte beleuchten können, bleiben auf der Strecke. Das ist insofern etwas enttäuschend, da Jason und Ray während der gesamten Laufzeit relativ blass wirken, man erfährt so gut wie nichts über ihre Lebenssituation oder sonstige Hintergründe, die ihnen etwas Tiefe hätten verleihen können. Dreißig Minuten mehr hätten mit Sicherheit nichts geschadet, aufgrund der Thematik hätte “Moontrap” aber auch noch eine weitere Stunde füllen können. Unterm Strich bleibt dennoch ein ausgezeichneter B-Movie, der Freunde solcher Machwerke sicherlich nicht enttäuschen wird. Zum Schluss noch ein kleiner, für einige vielleicht etwas enttäuschender Hinweis: Obwohl der Film einen gewissen Erfolg für sich verbuchen konnte, und Walter Koenig bereits zugesagt hatte (und es am Ende des Films eine Anspielung darauf gibt), wurde die geplante Fortsetzung “Moontrap II: The Pyramids of Mars”, aus welchen Gründen auch immer, leider nie verwirklicht. Eine DVD zu “Moontrap: Gefangen in Raum und Zeit” ist zudem bislang noch nicht erschienen, lediglich ein Bootleg, das laut einschlägiger Quellen, nicht mehr als VHS-Qualität zu bieten hat.

Mein Fazit: Freunde von B- und Low-Budget-Movies werden ihre Freude an dem Streifen haben, alle anderen, die eher kostspielige Effektorgien bevorzugen, dürften hingegen nicht ganz so glücklich damit sein.

Filmbewertung: 5.5 von 10 ★★★★★½☆☆☆☆ 

 

Der Beitrag wurde am Montag, den 24. November 2008 um 04:35 Uhr veröffentlicht und wurde unter Direct-to-DVD abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.

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