27. November 2008
Blechschäden vorprogrammiert
Infos:
Originaltitel: Terminator: The Sarah Connor Chronicles
Produktionsjahr: 2007/2008
Produktionsland: USA
Regie: Verschiedene Regisseure
Genre: Science-Fiction
Altersfreigabe: FSK 16
Laufzeit: ca. 368 Min.
Nachdem 2003 mit „Terminator 3: Rebellion der Maschinen“ das Terminator-Franchise nach 12 Jahren wieder neu belebt wurde, und mittlerweile ein vierter Teil der Saga unter dem Namen „Terminator: Die Erlösung“, mit Christian Bale in der Hauptrolle, in Produktion ist, dachten die Verantwortlichen wohl, es wäre an der Zeit das Thema auch in Form einer Serie für das Fernsehen aufzubereiten. So entstand „Terminator: The Sarah Conner Chronicles“, das Anfangs, aufgrund der Informationen die im Vorfeld veröffentlicht wurde, einige Zeit von Fans als Brücke zwischen Teil 2 und Teil 3 gehandelt wurde. Schließlich stellte sich aber heraus, dass die Serie zwar die Geschichte von „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ fortsetzt, dabei aber den dritten Film, bis auf sehr wenige Details, ignoriert, was den Produzenten deutlich mehr Freiraum lässt und alle, die mit dem dritten Kinofilm nicht soviel anfangen konnten, freuen dürfte. Für die Hauptrollen wurden meiner Meinung nach recht passende Schauspieler verpflichtet. Sarah Connor wird dieses Mal von Lena Headey verkörpert, die im Film „300“ dem geneigten Kinogänger als Königin Gorgo bereits bekannt sein dürfte. In die Rolle von John Connor, Sarah’s Sohn und späterer Führer des Widerstands gegen die Maschinen, darf Thomas Dekker schlüpfen, der schon etwas Serienerfahrung mitbringt, da er zuvor in der ersten Staffel von „Heroes“ Zach, den Freund von Claire Bennet, gespielt hatte. Zu guter letzt wäre noch Summer Glau zu erwähnen, die durch ihre Auftritte in der viel zu früh abgesetzten Science-Fiction-Serie „Firefly“ (inkl. der daraus resultierenden Kinofortsetzung „Serenity: Flucht in neue Welten“) und ihren Gastauftritten in „4400: Die Rückkehrer“, einen gewissen Bekanntheitsgrad unter Genre-Freunden, haben dürfte. Sie verkörpert in Cameron Phillips (der Vorname ist eine Anspielung auf James Cameron, Regisseur und u. a. auch für die Drehbücher der ersten beiden Filme verantwortlich), einen weiblichen Terminator, der wie das Schwarzenegger-Vorbild, zur T-8xx-Baureihe gehört. Der nächste Absatz befasst sich mit der Story der ersten Staffel und enthält vor allem Spoiler zur Pilotfolge, dennoch versuche ich so wenig wie möglich zu verraten. Wer allerdings völlig unbelastet, was Informationen anbelangt, an die Serie herangehen will, der sollten den unleserlichen Abschnitt einfach überspringen und gleich weiter unten weiter lesen, der Rest muss den Text einfach mit der Maus markieren um ihn lesen zu können.
Die Serie beginnt 1999, ein paar Jahre nach den Ereignissen in „Terminator 2: Tag der Abrechnung“. Der prognostizierte Weltuntergang, den der zweite T-800 für den 29. August 1997 vorhergesagt hatte, fand nicht statt, nachdem Arm und Chip des ersten Terminators erfolgreich vernichtet wurden. Sarah und ihr Sohn John haben sich mittlerweile unter falschen Namen in einer amerikanischen Kleinstadt niedergelassen, da die Regierung wegen der Zerstörung von Cyberdyne Systems und dem Tod von Miles Bennet Dyson, für den sie verantwortlich gemacht werden, immer noch jagt auf sie macht. Dennoch scheint sich ihr Leben langsam zu normalisieren nachdem Sarah in Krankenwagenfahrer Charley Dixon einen neuen Lebenspartner gefunden hat, der zudem ein guter Stiefvater für John ist. Doch die Ruhe währt nur kurz. Nachdem Charley ihr Glück perfekt machen will und Sarah einen Heiratsantrag macht, reißen bei dieser wieder die alten Wunden auf und ihr wird bewusst, dass sie schon viel zu lange an ein und demselben Ort gewesen war. Am nächsten Morgen, nachdem Charley das Haus verlassen hat, machen sich Sarah und ihr Sohn auf den Weg ihre ewige Flucht ins Ungewisse fortzusetzen, wobei John seiner Mutter nur mit Widerwillen folgt. Schließlich gelangen sie in eine neue Kleinstadt, in der sie sich in einem kleinen, leicht heruntergekommenen, Haus vorläufig niederlassen wollen. Was Beide nicht ahnen, ein Terminator namens „Cromartie“, der von Skynet mit dem Auftrag programmiert wurde, John Connor zu töten, hat sich bereits an ihre Fersen geheftet. Sarah hat wieder einen Job als Bedienung in einem Imbiss angenommen, während ihr Sohn eine neue Schule besuchen soll. Der Aufenthalt in der neuen Stadt währt allerdings nur kurz, denn Cromartie taucht einige Tage später in Johns Klasse auf und gibt sich dort als Aushilfslehrer aus. Nur mit der Hilfe von „Cameron“, einem weiblichen Terminator, der in der Zukunft vom Widerstand umprogrammiert wurde, gelingt es den Connors zu fliehen. Ihre neue Beschützerin führt Mutter und Sohn zu einem Tresorraum in einer Bank, da dort vor Jahrzehnten, beim Bau des Gebäudes, eine Zeitmaschine installiert wurde. Bevor die Drei diese aktivieren können erscheint Cromartie, doch Sarah kann ihn mit einer Waffe, die von Angehörigen des Widerstands in der Vergangenheit gebaut wurde, und deren Einzelteile ebenfalls in den Schließfächern versteckt wurden, unmittelbar vor dem Zeitsprung augenscheinlich zerstören. Kurz darauf finden sich Cameron, John und Sarah nackt auf einem Highway, acht Jahre in der Zukunft wieder. Auf die Frage wieso er sie in das Jahr 2007 gebracht hat, erklärt der Terminator, dass Skynet sie hier nicht finden kann, da es keine Informationen über den Zeitsprung hat und die Connors als Tod gelten. Offiziell heißt es, dass sie bei der Explosion, die durch die Waffe und dem Zeitsprung ausgelöst wurde, getötet wurden. Was allerdings noch keiner zu diesem Zeitpunkt ahnt, ist, dass die drei „Neuankömmlinge“ kurz nach ihrer Ankunft mit einem Handy gefilmt wurden. Diese Aufzeichnung wird daraufhin in den Nachrichten ausgestrahlt und so von Charley Dixon, der mittlerweile eine andere Frau geheiratet hat, gesehen. Dieser kann es im ersten Moment nicht glauben, dass sowohl Sarah als auch John noch leben. Auch dem FBI-Agenten James Ellison bleibt das Wiederauftauchen der Beiden nicht verborgen. Er war es, der vor acht Jahren die Ermittlungen gegen sie geleitet hatte, und von Anfang an, an ihren vermeintlichen Tod zweifelte, was seinerseits zu einem negativen Karriereverlauf geführt hat. Doch von all dem wissen Sarah, John und Cameron noch nichts. Nachdem sie den Fängen von Skynet entgangen zu sein scheinen mieten sie sich ein Haus in einer kleinen Siedlung und wollen dort ein neues Leben beginnen…
Soviel erst einmal zur Pilotfolge von „Terminator: The Sarah Connor Chronicles“, die vor der eigentlichen Serie produziert wurde und zugegebenermaßen etwas hölzern daher kommt, vor allem was die Darstellung der Terminator anbelangt. Zwar hat die erste Staffel nur neun Episoden, dennoch sollte man dem Ganzen zwei oder drei Folgen Zeit geben, da die eigentliche Geschichte erst dann richtig in Fahrt kommt. Hartgesottene Terminator-Fans müssen sich ohnehin erst einmal daran gewöhnen, dass auch schmächtigere Personen ein Exoskelett beherbergen können und es nicht unbedingt einer Bodybuilderfigur bedarf. Leider gibt es hin und wieder einige Logiklöcher, die Kenner der Filme erkennen werden (z.B. wie kann ein blanker Metallschädel durch die Zeit reisen, wenn im ersten Film noch groß und breit erklärt wurde, dass nur Objekte mit organischem Überzug einen Zeitsprung überstehen und die Serie sich auch ansonsten nach dieser Aussage richtet?), aber zum Glück (mit Ausnahme des genannten Beispiels) fallen diese meist etwas kleiner aus, so dass man darüber hinwegsehen kann. Hat man sich allerdings einmal an den weiblichen Terminator gewöhnt bzw. die Tatsache akzeptiert, dass in der Serie die T-8xx (meist T-888) nicht mehr ganz die Statur eines Schwarzeneggers haben, fängt das Ganze an durchaus interessant zu werden. Ich bin mittlerweile sogar der Meinung, dass die Serie die Geschichte besser fortsetzt als es der dritte Kinofilm tat. Das liegt hauptsächlich daran, dass neue Aspekte miteinfliesen und das Ganze nicht nur wie ein purer Aufguss des zweiten Films wirkt. So wird in der ersten Staffel sehr schnell klar, dass Skynet mehrere Terminator in der Zeit zurück geschickt hat um verschiedenste Missionen durchzuführen. Hauptsächlich mit dem Ziel strategisch günstige Position für die Übernahme nach dem Weltuntergang schon einmal im Vorfeld dafür vorzubereiten, Ressourcen zu sichern oder die Ausgangslage der Menschen zu schwächen. Aber auch Angehörige des Widerstands wurden geschickt um genau dies zu verhindern. (Folgende Zeilen enthalten einen kleinen Spoiler, wer den Text lesen will muss ihn mit der Maus markieren) So stößt im späteren Verlauf der Serie auch „Derek Reese“ (Brian Austin Green, bekannt aus der Serie „Beverly Hill, 90210“), der ältere Bruder von „Kyle Reese“ und somit der Onkel von John, auf das Trio (in der zweiten Staffel gehört dieser zur festen Besetzung). Was zu einer interessanten Situation führt, da dieser den Maschinen, selbst wenn sie umprogrammiert sind, nicht vertraut, aber mit Cameron, die sich oftmals seltsam verhält, zusammenarbeiten muss. Die eigentliche Handlung entwickelt sich relativ früh auch dahingehend, dass die Hauptprotagonisten versuchen die „Geburt“ Skynets zu verhindern, damit der Tag des jüngsten Gerichts nie stattfindet. „Terminator: The Sarah Connor Chronicles“ hat noch viel Potential und man darf gespannt sein, wie sich die Serie in der zweiten Staffel weiterentwickelt, die nebenbei bemerkt, momentan in den USA ausgestrahlt wird, und den vollen Umfang von 22. Folgen haben wird, auch wenn die Zuschauerquoten bisweilen leider eher durchwachsen ausgefallen sind.
Mein Fazit: Fans der Filme, die sich von den ersten zwei oder drei Episoden nicht abschrecken lassen, werden mit einer gelungenen Fortführung, der Geschichte, der Originalfilme von James Cameron, belohnt.
Staffelbewertung: 7.75 von 10
Kategorie Serien | 2 Kommentare | Artikel lesen
24. November 2008
Völlig losgelöst
Infos:
Originaltitel: Moontrap
Produktionsjahr: 1989
Produktionsland: USA
Regie: Robert Dyke
Genre: Science-Fiction
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: ca. 83 Min.
Bei “Moontrap: Gefangen in Raum und Zeit” handelt es sich um eine Low-Budget-Produktion, die in den USA „Direct-to-Video“ erschien. Die beiden Hauptdarsteller des Films dürften den geneigten Science-Fiction- und Horror-Fan geläufig sein. Zum einen wäre da Walter Koenig, der vor allem durch seine Rolle als Pavel Chekov in der Serie “Star Trek” (in Deutschland als “Raumschiff Enterprise” ausgestrahlt) international bekannt wurde. Die zweite Hauptrolle übernimmt Bruce Campbell, der sich im Horrorfilm-Genre in Sam Raimi’s “Evil Dead”-Reihe (Tanz der Teufel), mit seiner Darstellung des Hauptprotagonisten “Ash“” eine Namen machen und sich mittlerweile als waschechter B-Movie-Star etablieren konnte. Der Rest, des in Moontrap vorkommenden Casts, ist bis heute weitestgehend unbekannt geblieben. Um den Film in Deutschland etwas mehr Aufschwung zu verleihen, und weil Direct-to-Video-Veröffentlichungen hierzulande einen eher schlechten Ruf genossen, entschied man sich dazu, einige wenige Kopien des Films, auch in die Kinos zu bringen, welche überraschend Erfolgreich liefen. Vielleicht haben wir es auch diesem Umstand zu verdanken, dass wir, anders als der Rest der Welt, eine eigene Schnittversion von Moontrap bekommen haben. Hartnäckig hält sich das Gerücht, die deutsche Version sei zensiert worden, was allerdings nicht ganz zutrifft. Zwar fehlt ein Gespräch zwischen Jason und seinem Sohn, in dem auch Jason’s Exfrau erwähnt wird (in der dt. Fassung erfährt der Zuschauer nichts davon, dass Jason verheiratet war und einen Sohn hat), dafür wurde der in Deutschland erschienenen Fassung einige Alternativszenen spendiert (wer genaueres darüber erfahren will, kann sich hier erkundigen). Aber egal, welche Schnittfassung man nun sieht, die Geschichte, die in Moontrap erzählt wird, klingt auf jeden Fall nicht ganz so abgedroschen, wie in den meisten B-Movies.
Eigentlich sollte es eine ganz gewöhnliche, routinemäßige Mission werden. Die beiden Astronauten Jason Grant (Walter Koenig) und Ray Tanner (Bruce Campbell) sind im einem Space Shuttle unterwegs um sich um einen Satelliten zu kümmern. Auf den Weg dorthin erfassen die Sensoren ihres Schiffs das Wrack eines anderen riesigen und halb zerstörten Raumschiffes. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffe, verlässt Jason in einem Raumanzug das Shuttle und schwebt hinüber zu dem Trümmerfeld. Da die geplante Mission trotzdem fortgesetzt werden muss, hat er nur sehr wenig Zeit und so beschließt er einen sonderbaren Behälter, der gewissen Ähnlichkeit mit einem großen Football hat, mit zurück zur Erde zu nehmen. Unmittelbar vor seiner Rückkehr zum Space Shuttle entdeckt er überraschenderweise die sterblichen Überreste eines Menschen, die ebenfalls mit eingepackt werden. Auf der Erde zurück stellt sich heraus, dass sowohl die Leiche, als auch das seltsame Objekt, ein alter von 14.000 Jahren aufweisen. Als Startplatz des “prähistorischen” Raumschiffes wird eine Stelle auf dem Mond ermittelt zu der Jason und Ray eine Aufklärungsmission starten wollen. Ein Staatsvertreten lehnt dies zuerst jedoch ab, da die Finanzierung für so eine Unternehmung zu hoch sei. Doch schon kurz darauf entpuppt sich der außerirdische Behälter als Zentraleinheit eines Killerroboters, der in der Basis kurzzeitig für Unruhe sorgt, nachdem er sich selbst aus Teilen der Laboreinrichtung und der Leiche, einen neuen Körper gebaut hat. Jason gelingt es schließlich die Maschine zu zerstören und so bekommen er und Ray grünes Licht und erhalten den Auftrag zum Mond zu reisen…
Was sich im ersten Moment relativ spannend und interessant anhört, kann leider im fertigen Endprodukt nicht vollkommen überzeugen. Bei “Moontrap” handelt es sich, wie schon erwähnt, um eine Low-Budget-Produktion, und so wirken einige der Effektszenen auch dementsprechend. In Anbetracht der gegebenen Mittel hält sich das Ganze aber trotzdem noch im akzeptablen Rahmen und einige Locations auf dem Mond wirken sogar richtig ansehnlich. Der Film krankt vielmehr an seiner kurzen Laufzeit, die, inklusive Abspann, nicht einmal anderthalb Stunden beträgt. So wird die Handlung im Eiltempo abgearbeitet und Szenen, in denen man die beiden Hauptcharaktere etwas näher hätte beleuchten können, bleiben auf der Strecke. Das ist insofern etwas enttäuschend, da Jason und Ray während der gesamten Laufzeit relativ blass wirken, man erfährt so gut wie nichts über ihre Lebenssituation oder sonstige Hintergründe, die ihnen etwas Tiefe hätten verleihen können. Dreißig Minuten mehr hätten mit Sicherheit nichts geschadet, aufgrund der Thematik hätte “Moontrap” aber auch noch eine weitere Stunde füllen können. Unterm Strich bleibt dennoch ein ausgezeichneter B-Movie, der Freunde solcher Machwerke sicherlich nicht enttäuschen wird. Zum Schluss noch ein kleiner, für einige vielleicht etwas enttäuschender Hinweis: Obwohl der Film einen gewissen Erfolg für sich verbuchen konnte, und Walter Koenig bereits zugesagt hatte (und es am Ende des Films eine Anspielung darauf gibt), wurde die geplante Fortsetzung “Moontrap II: The Pyramids of Mars”, aus welchen Gründen auch immer, leider nie verwirklicht. Eine DVD zu “Moontrap: Gefangen in Raum und Zeit” ist zudem bislang noch nicht erschienen, lediglich ein Bootleg, das laut einschlägiger Quellen, nicht mehr als VHS-Qualität zu bieten hat.
Mein Fazit: Freunde von B- und Low-Budget-Movies werden ihre Freude an dem Streifen haben, alle anderen, die eher kostspielige Effektorgien bevorzugen, dürften hingegen nicht ganz so glücklich damit sein.
Filmbewertung: 5.5 von 10
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4. November 2008
Nach dem Roman von H. G. Wells
Infos:
Originaltitel: First Men in the Moon
Produktionsjahr: 1964
Produktionsland: Großbritannien
Regie: Nathan Juran
Genre: Science-Fiction
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: ca. 99 Min.
Bei “Die erste Fahrt zum Mond” handelt es sich um die Verfilmung des Science-Fiction-Romans “Die ersten Menschen auf dem Mond” vom bekannten Autor Herbert George Wells, oder kurz H. G. Wells, der sich schon für die Vorlagen der Klassiker “Die Zeitmaschine” und “Kampf der Welten” und deren, vor wenigen Jahren erschienenen, Remakes, verantwortlich zeichnet. Das interessante an diesem Film ist, dass dort schon eine Mondlandung in den 1960ern gezeigt wird, obwohl der “wirkliche” Mondbesuch erst fünf Jahre nach diesem Streifen stattfand (oder auch nicht, wie einige Skeptiker hartnäckig behaupten ).
Die Handlung beginnt damit, dass irgendwann in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Raumkapsel mit drei Astronauten, einen Amerikaner, einen Russen und einen Briten, in Richtung Mond geschickt wird und dort landen. Erstaunlicherweise findet man kurz nach dem Verlassen des Raumgefährts, auf einem Felsen liegend, eine britische Flagge und ein Dokument aus dem Jahre 1899. Die Astronauten teilen ihre Entdeckung mittels Funkverbindung der Erde mit. Mitglieder der UNO versuchen nun einen gewissen “Arnold Bedford” (Edward Judd) ausfindig zu machen, der in dem gefundenen Schriftstück erwähnt wird. Schließlich wird man in einem Altersheim in England fündig. Dort lebt der mittlerweile vergreiste Bedford und wird von den Meisten, aufgrund seiner haarsträubenden “Mondgeschichten”, nur belächelt. Damit er sich nicht unnötig aufregt, wurde ihm vom Altenheimpersonal verschwiegen, dass zur Zeit eine Mondexpedition stattfindet. Als nun Leute der UNO eintreffen ihn über die gefundenen Gegenstände zu befragen und ihm von der zurzeit stattfindenden Mondbesuch erzählen, zeigt sich Bedford erschüttert. Hatte er doch all die Jahre versucht, die Regierung auf die Gefahren, die sich auf dem Erdtrabanten befinden, zu warnen, doch niemand hatte ihm bisher Glauben geschenkt. Nachdem die Gesandten der UNO weiter nachbohren erzählt Bedford bereitwillig seine Geschichte. Die wahnwitzige Erzählung darüber, wie er selbst, seine damaligen (und mittlerweile leider verstorbene) Verlobten Kate (Martha Hyer) und Professor Joseph Cavor (Lionel Jeffries), dank dessen Erfindung “Cavornit” (eine Salbe, die alles womit sie eingestrichen wird, die Schwerkraft überwinden lässt), im Jahre 1899 ihre unglaubliche Reise zum Mond antraten und was sie dort oben entdeckten…
Man muss logischerweise Gefallen an solchen Science-Fiction-Klassiker finden um etwas mit dem Film anfangen zu können, denn die Effekte und einige technische Umsetzungen wirken aus heutiger Sicht natürlich etwas angestaubt und überholt. Immer noch sehenswert sich allerdings die Trickszenen von Stop-Motion-Altmeister Ray Harryhausen, der unter anderem für seine Kreaturen-Animationen in den alten Sindbad-Filmen bekannt wurde, und zuletzt in “Kampf der Titanen” (1981) noch einmal sein Können bewies. Erstaunlich ist auch die Inszenierung der Mondlandung in den 60ern. Man erkennt, dass hier wohl mit der Unterstützung der NASA gearbeitet wurde. Nicht anders ist es zu erklären, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit der wirklichen Mondlandung von 1969 vorhanden ist. Lediglich die Raumanzüge der Astronauten wirken etwas dünn, was ich dem Film allerdings nicht ankreiden will, da ähnliche “Fehler” auch in neueren Produktionen wie “Red Planet” oder “Mission to Mars” gemacht, und wohl mit voller Absicht, zugunsten der besseren Bewegungsfreiheit der Schauspieler, in Kauf genommen wurden. In Anbetracht dieser zuvor genannten Genauigkeit, im Vergleich zur späteren realen Mondlandung, ist es doch recht verwunderlich, dass bei der Darstellung des “Mondtrips” im Jahre 1899 einige gröbere Schnitzer gemacht wurden. So tragen Bedford und Cavor zwar Taucheranzüge (wobei die Sauerstoffzufuhr und das Verfahren der Kommunikation untereinander etwas mysteriös bleiben), die aber nicht über Handschuhe verfügen. Das heißt, die Probleme mit der Außentemperatur und dem fehlenden Luftdruck, werden fast vollständig unter den Teppich gekehrt, was vor allem aus heutiger Sicht, vom Zuschauer einige Toleranz abverlangt. Sieht man allerdings über diese Mängel und einigen Naivitäten hinweg, entpuppt sich “Die erste Fahrt zum Mond”, als gelungener Science-Fiction-Film der mittleren 1960er. Kenner der Buchvorlage seien allerdings gewarnt, die Filmumsetzung hält sich nur zu Teilen an die Originalgeschichte und wurde stellenweise mal mehr, mal weniger stark gekürzt oder weicht sogar komplett ab.
Mein Fazit: Freunde von Science-Fiction-Filmen aus den 1950ern und 1960ern Jahren, die über einige längst überholte technische Details hinwegsehen können, werden ihren Spaß mit diesem Klassiker haben!
Filmbewertung: 6.75 von 10
Kategorie Kinofilme | 1 Kommentar | Artikel lesen
2. November 2008
Whitaker mal nicht auf der großen Leinwand.
Infos:
Originaltitel: A Little Trip to Heaven
Produktionsjahr: 2005
Produktionsland: Island/USA
Regie: Baltasar Kamákur
Genre: Drama/Thriller
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: ca. 90 Min.
Obwohl im Jahre 2005 produziert, schaffte der Film erst zwei Jahre später, um genau zu sein im September 2007, den Sprung in die deutschen DVD-Verkaufsregale. Für eine Kinoauswertung wäre “A Little Trip to Heaven” aufgrund der relativ unspektakulären Erzählweise auch etwas ungeeignet gewesen, da helfen auch die Besetzungen der beiden Hauptrollen mit Forest Whitaker und Julia Stiles nicht viel.
Die Story des Films ist schnell erzählt. Abe Holt (Forest Whitaker) ist als Ermittler bei einer Gesellschaft für Lebensversicherungen angestellt. Bei seiner täglichen Arbeit beweist er nicht nur darin Geschick, Versicherungsbetrug aufzudecken, er wendet auch findige Tricks an, um Hinterbliebene um ihre zustehenden Auszahlungen zu prellen. Als eines Nachts, in der Nähe einer heruntergekommenen Kleinstadt, ein fingierter Unfall geschieht und die Frau (Julia Stiles) des vermeintlichen Opfers die Versicherungssumme in Höhe von einer Millionen US-Dollar erhalten soll, wird Holt geschickt um den Fall zu untersuchen. Nach seiner Ankunft wird sehr schnell klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Das Positive zuerst, die optische Umsetzung der Geschichte ist durchaus gelungen. Die Kleinstadt wirkt verfallen, die Gebäude und selbst die meisten Fahrzeuge scheinen schon bessere Tage gesehen zu haben. Das alles vermittelt eine kühle Grundstimmung die dem Film sehr gut tut. Leider sieht es bei der weiteren Inszenierung bzw. dem Drehbuch weit weniger gut aus. Zwar bietet das Thema eine gewissen Spannung, im Vergleich zu Genre-Highlights reißt “A Little Trip to Heaven” den Zuschauer dann aber doch zu wenig mit. Ein paar Plotwendungen sind trotzdem vorhanden und wer nicht zuviel erwartet, wird auch gut unterhalten, zumal die schauspielerische Leistung der Akteure durchaus als ausreichend eingestuft werden kann. Von daher bewegt sich die Wertung des Films auch im oberen Mittelmaß.
Mein Fazit: Wer nicht zuviel erwartet, wird auch nicht Entäuscht. Zurecht als Direct-to-DVD erschienen, bietet der Film trotzdem genug um einen entspannten Fernsehabend angemessen zu versüßen.
Filmbewertung: 6 von 10
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28. Oktober 2008
Del Toro in stilistischer Höchstform!
Infos:
Originaltitel: Hellboy 2 – The Golden Army
Produktionsjahr: 2008
Produktionsland: USA
Regie: Guillemo del Toro
Genre: Action/Comicverfilmung
Altersfreigabe: FSK 12
Laufzeit: ca. 120 Min.
Vier Jahre hat es gedauert, bis die Fortsetzung zu “Hellboy” in die deutschen Kinos kam. Teil 1 hat mich damals sehr überrascht, und ist bis auch Heute noch meine absolute Lieblings-Comicverfilmung. Selbst der dunkle Flattermann musste im Vergleich dazu etwas federn lassen, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach. Leider muss ich sagen, dass “Hellboy 2: Die goldene Armee” nicht ganz an den Erstling heranreicht. Aber erst einmal der Reihe nach… Die Handlung des Films dreht sich dieses Mal um die titelgebende “Goldene Armee”. In grauer Vorzeit wurde diese von den Elfen benutzt um die Menschheit in einem blutigen Krieg zu schlagen. Nachdem der Kampf vorüber war, erkannte der Elfenkönig welche Gräultat er begangen hatte und so schloss er einen Pakt mit den Besiegten, der den Frieden sichern sollte. Dem Königssohn Nuada missfiel dieses Abkommen und so zog er sich zurück bis die Zeit gekommen sei, an der er die Goldene Armee, die tief unter der Erde versteckt wurde, wieder reaktivieren und die Menscheit endgültig vernichten würde. Jahrhunderte (oder gar Jahrtausende?) vergingen und nachdem die Menschen der Gegenwart die Welt in der sie leben immer mehr zerstören und nicht mehr im Einklang mit der Natur sind, scheint die Zeit für Nuada nun gekommen. In Folge dessen macht er sich auf die Suche nach den drei Teilen der Krone, welche die Goldene Armee steuert. Zwei Fragmente behielten einst die Elfen und Eines gaben sie dem Volk der Menschen….
Um es vorweg zu nehmen, “Hellboy 2: Die Goldene Armee” kann man durchaus als sehr gelungen bezeichnen. Der Film ist zu keiner Zeit langweilig und was das Design, sowohl der Sets, als auch der Kreaturen, betrifft, muss man lange suchen um etwas vergleichbares zu finden. Del Toro hat in diesem Bereich dort weitergemacht wo er 2006 mit “Pans Labyrinth” aufhörte. Die neuen “Freaks” in Hellboy 2 könnten direkt daraus entsprungen sein, auch wenn diese zusätzlich mit etwas Humor gewürzt wurden. Leider gibt es auch ein paar Schattenseiten. So vermisst man doch etwas die Anwesenheit von Agent Myres, der wohl dem Neuzugang Johann Krauss, seines Zeichens Ektoplasmawesen, Platz machen musste. Auch die Geschichte um Prinz Nuada, seiner Schwester und der Armee wirkt nicht mehr ganz so rund, wie noch im Vorgänger, was wohl vor allem daran liegt, dass man scheinbar bewusst, einige Fragen offen lies, die vermutlich in einer möglichen Fortsetzung thematisiert werden sollen. Obwohl recht unterhaltsam, braucht die Story auch etwas Zeit um so richtig in Fahrt zu kommen, aber spätestens mit Beginn der zweiten Filmhälfte läuft sie dann auf vollen Touren. Durch das massive aufkommen allerlei seltsamer Geschöpfe, verlieren Hellboy, Abe und Liz etwas von ihrem Sonderstatus, den sie in Teil 1 noch inne hatten. So wirken sie in der Fortsetzung weitaus “normaler” und weniger “Besonders”. Wobei sich die Frage stellt, um was es sich bei den Drei überhaupt handelt. Ok, Abe dürfte aus dem Reich der Fabelwesen stammeln, Hellboy ist ein Dämon aus einer anderen Dimension (?) und Liz dürfte dann wohl ein Mutant ala X-Men sein. Tja, hoffen wir einmal, dass Hellboy 3, sollte er denn jemals kommen, darüber Aufschluss gibt.
Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss aus der Kategorie “Muss man nicht wissen, aber trotzdem ganz nett zu erfahren”: Der Elfenkönig, der im Film leider nur relativ kurz zu sehen ist, wird gespielt von Roy Dotrice, welcher Ende der 80er Jahre in der TV-Serie “Die Schöne und das Biest” mitwirkte. Dort spielte er den Ziehvater eines Mannes namens Vincent, der aufgrund einer Missbildung das Erscheinungsbild eines Löwenmenschen hat und der mit einer Gruppe Ausgestoßener im Untergrund von New York lebt. Eben genau dieser Vincent wurde ebenfalls von Hellboy-Darsteller Ron Perlman dargestellt.
Das Fazit: Hellboy 2 ist ein wirklich gelungenes Fantasy-Action-Spektakel, bei dem allein das Set- und Monsterdesign ein Grund für einen Kinobesuch sein sollte!
Filmbewertung: 8.25 von 10
Wenn ihr über den Film Diskutieren wollt, dann könnt ihr das im entsprechenden Thread im Forum. Dort habe ich Hellboy 2 allerdings etwas höher bewertet als hier, da mittlerweile etwas Zeit vergangen ist und ich nochmal genauer darüber nachdenken konnte.
Kategorie Kinofilme | 0 Kommentare | Artikel lesen
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